Mit Gastfreundschaft ins Schwarze geschossen

Das Schützenhaus prägt seit dem 16. Jahrhundert die Basler Lokalgeschichte. Seit 1845 ist es ein Gasthaus, dessen Küche, Cachet und Gastfreundschaft das historische Gebäude zum sozialen und kulinarischen Treffpunkt von Jung und Alt gemacht haben.

Die Schützenmatte ist heute einer der grössten und schönsten Basler Parks. Aber wo heute unter mächtigen Bäumen auf sattem Grün Familien picknicken, Kinder spielen und Jogger ihre Runden drehen, dominierten früher Waffenlärm und Pulverdampf. Bis 1899 frönten hier die Basler Schützen ihrem Sport, und dafür baute die 1466 gegründete Gesellschaft der Feuerschützen 1561 auch ein repräsentatives Vereinsgebäude. Dieses Schützenhaus erlebte in den über 400 Jahren seines Bestehens auch stürmische Zeiten. Wenn die tiefer gelegenen Stadtquartiere wieder einmal vom Birsig oder dem Rhein überschwemmt worden waren, diente es obdachlosen Einwohnern als Notunterkunft, und während der französischen Revolution wurde es zeitweise in ein Truppenlager umfunktioniert.


Denkmalschutz für Fenster …

Der Haupttrakt des Hauses ist bis heute unverändert geblieben. 1915 wurde er mit einem repräsentativen Gartensaal ergänzt und 1951 durch einen modernen Küchen- und Logistiktrakt erweitert. Das Gebäude steht sowohl unter kantonalem als auch eidgenössischem Denkmalschutz und zählt zu den bedeutendsten Basler Baudenkmälern der Renaissance. Einzigartig ist das Ensemble der 43 Glasscheiben im grossen Schützensaal aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit der kompletten Reihe der Standesscheiben der 13 alten Orte der Eidgenossenschaft.


… und Uhrwerk

Sehenswert ist auch das Nordportal des Hauses mit dem Tierschädelfries, in dem Kunstverständige auch Motive des Wahlbaslers Hans Holbein des Jüngeren erkennen. Der Dachstock beherbergt eines der ältesten, wenn nicht das älteste handgeschmiedete Uhrwerk Basels. Es wurde anno 1723 vom Stadt-

uhrmacher Hans Jakob Enderlin konstruiert. Die Glocke im Türmchen auf dem Dach goss 1724 Hans Heinricht Weinbauer, und auf dem Glockenmantel steht der Spruch: «Hab ich in schwarz geschossen, den Feind von seinem Posten». Uhr und Glocke sind also seinerzeit eigens für das Schützenhaus angefertigt worden.


Treffpunkt von «tout Bâle»

Eigentümer des Grundstücks, auf dem das Schützenhaus steht, ist der Kanton Basel-Stadt. Mit ihm haben die Feuerschützen 1949 einen Baurechtsvertrag auf 100 Jahre geschlossen, der sie unter anderem verpflichtet, der Bevölkerung das Schützenhaus als historisches Wirtshaus zu erhalten. Damals wie heute gehört es zu den traditionsreichsten Restaurants der Region. Seit bald 200 Jahren trifft sich «tout Bâle» dort zu Geschäftslunches und geselligen Dinners, feiert dort im Gartensaal, im Schluuch, im Schützensaal und weiteren historischen Räumlichkeiten seine Hochzeitsbankette und Familienfeste sowie die Anlässe der Besitzergesellschaft und der dort tagenden Service-Clubs. Und während der warmen Jahreszeit sind die Aussenterrasse und der Garten mit seinen jahrhundertalten Bäumen zu jeder Tageszeit Publikumsmagnete der Extraklasse. 


Krone der Gastfreundschaft

Seit 2017 führen nun Sandra Oberson (Bild oben, Mitte) als Gastgeberin, ihr Stellvertreter Henrique de Sousa (Bild oben, rechts) und Küchenchef Gilles Brunin (Bild oben, links) die Tradition baslerischer Gastfreundschaft im Schützenhaus weiter und haben es für viele Stammgäste zu einer Art zweitem Wohnzimmer werden lassen. «Unser Ziel haben wir dann erreicht, wenn sich Menschen aller Generationen an einem Tisch versammeln und zusammen einen harmonischen Tag verbringen», sagt Oberson. Dazu trägt auch die Kreativität des Küchenchefs und seiner Brigade bei, die sich bei der Zusammenstellung der saisonalen Karte mit bürgerlichem Touch von lokalen Lieferanten inspirieren lassen. «Gerne nehmen wir aber auch die Wünsche unserer Stammgäste entgegen, zum Beispiel nach neuen Variationen auf dem beliebten Chariot», verspricht Brunin. Und die Krone der Gastfreundschaft setzt dem altehrwürdigen Schützenhaus als stets präsenter Chef de Service de Sousa mit seinem Team auf, frei nach dem alten Schützen-Motto: «Hat der Gast das Mahl genossen, haben wir ins Schwarz’ geschossen.»


Schützenhaus Basel

Das Restaurant Schützenhaus gehört zu den traditionsreichen Restaurants der Region. Ältere Basler geraten ins Schwärmen, wenn sie vom «Schützenhaus» reden. Von damals, als im schönen, denkmalgeschützten Haus sich alles traf, was Rang und Namen hatte, wo Familien­feste gefeiert wurden und sich die Kaderleute der grossen Basler Unternehmen mittags trafen.

Schützenmattstrasse 56
4051 Basel


www.schuetzenhaus-basel.ch